Dede Korkut

Die Kunde von Tepegöz

Dede Korkut

Dokufiktionales Musiktheater für Orchester, Stimme, Bewegung 
und Videoinstallation von Marc Sinan und den Dresdner Sinfonikern

Die Heldenerzählungen des Dede Korkut, dem singenden und Laute spielenden Weisen der Oghusen, genießen in der Türkei und zentralasiatischen Ländern einen Stellenwert wie hierzulande das Nibelungenlied. Aus einer brutalen Vergewaltigung entsteht das »Einauge« Tepegöz. Er wird hineingeboren in eine ihm fremde Welt, gehasst und zum erbitterten Feind der Oghusen, deren Anerkennung er begehrte. Dieser dramatische Konflikt bildet die Grundlage für ein Projekt, das sich als ein bewegtes Gesamtwerk aus Musik, Bild, Text, Körper und Gesang versteht. Dokumentarische Videos zentralasiatischer Musiker, die Marc Sinan und Markus Rindt auf ausgedehnten Reisen durch Aserbaidschan, Usbekistan und Kasachstan gefilmt haben, sowie Videointerviews mit jungen Istanbuler Literaten, Philosophen, Denkern über deren Sicht auf die Geschichte des Tepegöz, waren der Ausgangspunkt für Sinans Arbeit.

Aserbaidschanische, usbekische und kasachische Gastmusiker konzertieren gemeinsam mit den Dresdner Sinfonikern. Solisten, wie die Sängerin Jelena Kuljić, der Kontrabassist Jun Kawasaki, der Subkontrabassflötist Sascha Friedl und der Gitarrist Marc Sinan werden in Aydin Tekers außergewöhnlicher Herangehensweise zu Objekten choreografischer Intervention. Bildmaterial aus Zentralasien bringt in Projektionen den Raum in Bewegung. Das Libretto verbindet eine poetische Neuverarbeitung des traditionellen »Tepegöz« – Stoffes mit Stimmen aus der Literaturszene Istanbuls, die in Videointerviews über den für das Selbstverständnis der turksprachigen Völker so grundlegenden Stoff aus heutiger Sicht sprechen.

Dirigent: Fabián Panisello
Solisten: Jelena Kuljić, Jun Kawasaki, Marc Sinan, 
Sascha Friedl, Ulzhan Baibussynova, Mehri Asadullayeva, Askar Soltangazin, Toir Kuziyev
Produktion: Markus Rindt & Marc Sinan
Künstlerische Leitung: Marc Sinan
Choreografie: Aydin Teker
Technische Leitung und Lichtgestaltung: Albrecht Leu
Technische Leitung Gastspiele: Ben Deiß
Video und Bühne: Isabel Robson
Dramaturgie und Text: Holger Kuhla
Ton: Volker Greve

Eine Gemeinschaftsproduktion der Dresdner Sinfoniker, 
der Marc Sinan Company, des Maxim Gorki Theater Berlin und 
HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden

Termine

8. Februar 2014 | 20 Uhr | Dresden
HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste
Uraufführung

14./15./16. Februar 2014 | 19 Uhr | Berlin
Maxim Gorki Theater

22. Oktober 2014 | 20 Uhr | Vaduz
Vaduzer Saal

13. November 2014 | 19 Uhr | Istanbul
Kaisersaal im Deutschen Generalkonsulat

21./22. März 2015 | 20 Uhr | Berlin
Maxim Gorki Theater

Aktuelles

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Protest gegen den Ausstieg der Türkei aus der EU-Kulturförderung wegen des Projektes „aghet – ağıt“

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Premil Petrović ist Gründer, Chefdirigent und künstlerischer Leiter des No Borders Orchestra. Er hat Dirigieren unter Professor Winfried … weiterlesen

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Olaf Katzer ist seit 2011 Dirigent des Dresdner Kammerchores. Neben eigenen Konzerten leitet er Einstudierungen für Hans- Christoph … weiterlesen

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Stefanie Wördemann, geboren 1974 bei Hamburg, studierte Musikwissenschaft und Germanistik an der HU Berlin und war Gründungs-mitglied … weiterlesen

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Medienecho

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FAZ

vom 26.04.2016

Die große Katastrophe bleibt nur halb aus. Der Beschreibungstext des Konzertprojektes „Aghet – Die große Katastrophe“ der Dresdner … weiterlesen

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Spiegel Online

vom 23.04.2016

Die Türkei hat offenbar auf EU-Ebene gegen das Konzertprojekt „Aghet“ der Dresdner Sinfoniker zum Genozid an den … weiterlesen

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Spiegel Online

25.04.2016

Der türkische Botschafter in Brüssel beschwert sich über ein Dresdner Musikprojekt – und die EU-Kommission entfernt … weiterlesen

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Financial Times

vom 30.11.2015

Helmut Oehring’s Massaker, hört ihr MASSAKER!, given its world premiere in Berlin last Friday, is dedicated to the protesters of … weiterlesen

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Neues Deutschland

vom 01.12.2015

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Kultur extra

vom 30.11.2015

Zwischen Orient und Abendland liegt Armenien, es bildet mit dem Berg Ararat, auf dem einst Noahs Arche landete, gewisser … weiterlesen

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ADK

Ausgabe 4/2015

Schon die Ankündigung „Ein Konzertprojekt der Dresdner Sinfoniker besetzt mit armenischen, türkischen und europäischen … weiterlesen