Die Dresdner Sinfoniker
Dieses Orchester ist ein Unikat. Es setzt sich aus großartigen Musikerinnen und Musikern so ziemlich aller bedeutenden europäischen Klangkörper zusammen und tritt nur für eigens initiierte Projekte in Erscheinung. Mitglieder der Dresdner Philharmonie und der Sächsischen Staatskapelle musizieren gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Berlin, London und Wien. Ensembles wie das Kronos Quartet und die Pet Shop Boys, Gäste wie Katharina Thalbach, Kayhan Kalhor, Andreas Boyde, Peter Bruns, René Pape und Bryn Terfel haben bereits mit den Dresdner Sinfonikern musiziert. Für ihre herausragende Arbeit wurden die Sinfoniker vielfach ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem UNESCO-Sonderpreis Welthorizont oder dem ECHO Klassik.
Natürlich bekennt sich dieses Orchester zu seiner Herkunft, die es im Namen trägt. Doch zu Hause ist es in aller Welt. Auftritte in Athen, Berlin, London, Madrid und Paris gab es ebenso wie in Armenien, Griechenland und Israel, an der Grenze zwischen Mexiko und den USA sowie in der Türkei und im Westjordanland. Die Dresdner Sinfoniker, um es zugespitzt zu formulieren, stellen sich zwischen alle Fronten und über alle Grenzen, sowohl stilistisch als auch politisch.
Warum tun sie sich das an? Weil sie nicht wollen, dass der Welt und den Menschen weiterhin all das angetan wird, was aus Hass und Unrecht geschah und woraus nur neuer Hass und neues Unrecht erwächst. Weil sie davon überzeugt sind, dass unmenschliches Tun bewusst gemacht werden muss, um künftiges Unheil zu vermeiden. Die Sinfoniker stehen mit ihren visionären Ideen und multimedialen, interdisziplinären Projekten für Weltoffenheit und Toleranz und sehen sich als Mittler zwischen unterschiedlichen Traditionen und Kulturen. Sie wissen, was Zivilcourage und freiheitliches Denken bewirken können: Die meisten Mitglieder des Orchesters haben die deutsche Wiedervereinigung hautnah miterlebt.
Mit Musik für eine bessere Welt sorgen, für eine gerechtere Welt – das ist nicht naiv, das ist ein ehrliches Engagement, gespeist aus Anteilnahme an dem, was um uns herum geschieht. Getreu der Überzeugung, dass es kein fremdes Leid gibt, widmeten und widmen die Dresdner Sinfoniker ihre Projekte den Missständen und Massakern, dem Trennenden und Verleugneten, aber auch dem Gemeinsamen und Verbindenden.
Text: Michael Ernst
Die Dresdner Sinfoniker werden gefördert von der Landeshauptstadt Dresden (Amt für Kultur und Denkmalschutz) und durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Insofern werden sie durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes mitfinanziert.
Die Dresdner Sinfoniker sind Mitglied von FREO – Freie Ensembles und Orchester in Deutschland e.V.
