ROBOTERSINFONIE

Ein Blick in die Zukunft
Seit einem Vierteljahrhundert realisieren die Dresdner Sinfoniker innovative zeitgenössische Musik auf höchstem künstlerischen Niveau. Bei der ROBOTERSINFONIE, ihrem Jubiläumskonzert, übernahm nun zeitweise ein von einem Dirigenten trainierter Roboter, ein sogenannter Co-Bot die Führung. In Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster CeTI der TU Dresden wurde ihm beigebracht, wie Takte geschlagen und Dynamiken angezeigt werden können.

Mensch, Musik und Maschinen
Musiker*innen der Dresdner Sinfoniker haben dann gemeinsam mit dem Co-Bot Musik als ein hybrides, künstlerisch-maschinelles Produkt „hersgetellt“. Dabei ging es um genau diesen Moment des Begegnens, in dem eine Synthese von maschineller Präzision und menschlicher Kreativität entsteht. Werden Komponist*innen nun in Zukunft neue Wege einschlagen, da sie ein komplexes Roboter-Dirigat nutzen können? Das Projekt ROBOTERSINFONIE beleuchtet das vielschichtige Verhältnis von Kunst und Technologie.

Das Programm der ROBOTERSINFONIE
Unter dem Dirigat von Magnus Loddgard spielten 16 Blechbläser*innen und 4 Schlagwerker*innen im ersten Teil des Abends Werke von Markus Lehmann-Horn, Konstantia Gourzi und Wieland Reissmann. Nach der Pause übergab der Dirigent die Leitung des Orchesters an seine maschinelle Kollegin, die mit der Uraufführung von #kreuzknoten von Wieland Reissmann sogleich eine besondere Herausforderung zu meistern hatte. Zwei ihrer drei Arme leiteten das Orchester sicher durch die sich überkreuzenden Tempi. #kreuzknoten wäre aufgrund seiner rhythmischen Finesse von einem Menschen nicht zu dirigieren gewesen: Ein Teil der Musiker*innen begann langsam und akzelerierte, während die andere Hälfte retardierte. Es folgte ein Auftragswerk des Komponisten und Jazz-Pianisten Andreas Gundlach. In Semiconductor’s Masterpiece nutzte dieser die Fähigkeit des Roboters, mit drei Armen das dreigeteilte Orchester unabhängig voneinander durch komplexe rhythmische Passagen zu führen. Auch dieses Stück nutzte die besonderen Fähigkeiten des Co-Bots und wäre für einem Menschen nicht dirigierbar.

Vermittlungsprojekt Spot.Me
Zur ROBOTERSINFONIE gehört auch das Vermittlungsprojekt Spot.Me mit Gymnasiast*innen der 8. und 9. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Dresden-Johannstadt. In Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster CeTI der TU Dresden hatte der Dresdner Choreograf Norbert Kegel zusammen mit den Jugendlichen eine Choreografie entwickelt, in der sie mit einem Roboterhund ein Tanzstück einstudierten. Der kreative Prozess gab ihnen Einblick in die Welt der Robotik, hier speziell der Laufroboterhunde, ließ aber auch Raum für Fragen zum heutigen und zukünftigen Einsatz von neuen Technologien. Die von den Schüler*innen erarbeitete Choreografie wurde Kernstück eines Kurzfilms, der im Konzert präsentiert wurde.

Dresdner Sinfoniker | Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden | HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste | Technische Universität Dresden | Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop (CeTI) gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) | Wandelbots GmbH | Stiftung Kunst und Musik für Dresden

Termine

12. Oktober 2024  | 20 Uhr | Dresden
Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste Dresden
Jubiläumskonzert zum 25. Geburtstag der Dresdner Sinfoniker

13. Oktober 2024  | 15 Uhr | Dresden
Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste Dresden
Jubiläumskonzert zum 25. Geburtstag der Dresdner Sinfoniker

Schauen Sie das komplette Konzert hier im Videostream der Deutschen Welle!

Komponist*innen, Werke und Leitung

Markus Lehmann-Horn (*1977):
f..A..lling. l..i..nes. (better stay human) (UA)
Konstantia Gourzi (*1962):
Voyager II (op. 97, 2022)
Wieland Reissmann (*1968):
Colours of Seikilos (deutsche Erstaufführung)

Pause

Wieland Reissmann (*1968):
#kreuzknoten (UA)
Kurzfilm Spot.Me (Premiere)
Andreas Gundlach (*1975)
Semiconductor’s Masterpiece (UA)
Aaron J. Kernis (*1960)
Musica Celestis

Dirigenten
Magnus Loddgard & kollaborativer Roboter

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Sächsische Zeitung

vom 14.10.2024

Ein leises Grübeln machte sich breit im Vorfeld. Was haben die Sinfoniker denn nun schon wieder ausgebrütet? … weiterlesen

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The Guardian

13.10.2024

Dresdner Sinfoniker say aim is not to replace humans but to play music human conductors would find impossible… weiterlesen

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FAZ

vom 26.04.2016

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