Kategorie: Medienecho

Tear Down This Wall: TAZ

taz

Geigen gegen die Mauer von Trump

10. April 2017

Die Dresdner Sinfoniker spielen am 3. Juni in San Diego

Gegen den Ausbau des Grenzzauns zwischen den USA und Mexiko zu einer Mauer regt sich auch aus Künstlerkreisen Widerstand. Im Rahmen ihrer Mexiko-Tournee wollen die Dresdner Sinfoniker am 3. Juni mit einem Konzert gegen die Mauer protestieren. Es soll im küstennahen Friendship-Park von San Diego, Tijuana, unter Beteiligung von Musikern beider Länder stattfinden.Das Motto „Tear down this wall“ ist einem Ausspruch des früheren US-Präsidenten Ronald Reagan entlehnt. Zugleich rufen die Sinfoniker zu einem Kunst-Happening entlang der 3.200 Kilometer langen Grenze auf.

„Wir hatten immer schon Interesse an anderen Kulturen und deren Musik. Dabei kommt man an deren politischen Problemen nicht vorbei“, erklärt Intendant Markus Rindt. Der 49-jährige Hornist gründete vor 20 Jahren gemeinsam mit Sven Helbig die Dresdner Sinfoniker, ein vorwiegend der Gegenwartsmusik verpflichtetes Projektorchester. Ihr gesellschaftliches Engagement führte sie bereits nach Palästina und in andere Konfliktregionen. Im Vorjahr erregte ihr Projekt „Aghet“ über den türkischen Völkermord an den Armeniern Aufsehen. Nach Aufführungen in Berlin und Dresden-Hellerau kam ein geplantes Konzert in Istanbul nicht zustande.
Rindt reagiert auch persönlich sehr allergisch auf die neue „Einmauerungswelt“. Im Oktober 1989 gehörte er zu den Flüchtlingen, die über die Prager Botschaft die DDR verlassen konnten. „Durch Abschottung hat sich das Elend auf der Welt nicht verbessert“, mahnt er. Nun hofft er, dass der Auftritt der Sinfoniker an der mexikanischen Grenze weitere Aktionen initiiert.

Über Netzwerke und im Internet unter www.tear-down-this-wall.org ruft das Orchester zu weiteren „originellen Aktionen“ entlang der Grenze am 3. Juni auf. Schon jetzt lässt der engmaschige Zaun nur „Fingerküsse“ zu, kann aber eine musikalisch-akustische Verbindung von Musikern beider Seiten nicht verhindern. Die Dresdner Sinfoniker werden nur in Big-Band-Besetzung von etwa einem Dutzend Musikern aus Deutschland anreisen und sich vor Ort verstärken. Auch mit zwei Kinderchören ist man im Gespräch. Popstars wie Roger Waters oder Pink Floyd sind angefragt.
Die zusätzlichen Kosten von etwa 15.000 Euro wollen die Musiker mit einer Crowdfunding-Kampagne über die Kickstarter-Plattform finanzieren. Bereits am ersten Tag, dem vorigen Donnerstag, gingen 600 Euro ein. „Keine Stiftung würde hier fördern“, bedauert Markus Rindt. „Das wäre politisch zu heiß!“

MICHAEL BARTSCH


Tear Down This Wall: DNN

Dresdner Neueste Nachrichten

Dresdner Sinfoniker mit Konzertprojekt gegen Trumps Mauer-Pläne

6. April 2017

Gegen die „Einmauerung der Welt“: Am 3. Juni wollen die Dresdner Sinfoniker mit einem Aufsehen erregenden Konzert in Mexiko gegen den geplanten Grenzwall von US-Präsident Donald Trump protestieren. Vom Atlantik bis zum Pazifik sollen sich internationale Musikerinnen und Musiker beidseits der Mauer Gehör verschaffen.

San Diego/Tijuana/Dresden. Es ist weit mehr als eine Marotte: Die Dresdner Sinfoniker sehen ihre musikalische Arbeit als Engagement gegen bestehendes Unrecht. Ob in Palästina oder Jordanien, ob beim „Aghet“-Projekt gegen den türkischen Völkermord an den Armeniern oder ob jüngst mit „I EXIST – nach Rajasthan“ (DNN berichteten) – die Musiker um Marc Sinan und Intendant Markus Rindt wollen ein Bewusstsein schaffen für die Gewalt, die Menschen anderen Menschen antun. Ihr ausdrückliches Ziel solcher Aktionen ist allerdings nicht Anprangern, sondern Versöhnen.

Angesichts einer Einladung nach Mexiko lag denn auch nichts näher, als „die geplante ‚schöne‘ Mauer von Donald Trump“ zu thematisieren, meint Markus Rindt gegenüber DNN. „Wir als Ostdeutsche haben natürlich eine spezielle Sicht auf solche Dinge“, erklärt er das damit verbundene Anliegen, „aber es geht uns nicht allein um diesen neun Meter hohen und angeblich unüberwindbaren Wall, der die USA vom Atlantik bis zum Pazifik dichtmachen soll, sondern um die Einmauerung der Welt.“ Mit Erschrecken sei dieser Trend – ein Vierteljahrhundert nach dem Fall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhangs zwischen Ost und West – auch in Europa zu registrieren.

In geteilten Städten wie zum Beispiel in Tijuana und San Diego, wo die Mauer schon jetzt bis ins Meer hineinreicht, sollen am 3. Juni mexikanische und US-amerikanische Musiker gemeinsam mit den Sinfonikern auftreten und auf beiden Seiten gleichzeitig Konzerte geben. Markus Rindt hebt hervor, dass dort also nicht nur die Gäste aus Dresden musizieren werden. „Unser Ziel ist es, ganz viele Menschen entlang dieser 3200 Kilometer langen Grenze zu inspirieren, sich diesem Projekt anzuschließen und eigene Aktionen zu machen. Jeder soll seine Stimme erheben gegen diesen schlimmen Plan.“ Es seien bereits Kontakte zu diversen Bands und Chören geknüpft worden. Die Aktivisten erhoffen sich für diesen Tag aber auch von der Bevölkerung im Grenzgebiet ganz eigene, persönliche Formen des Protestes, ob mit Gedichten, Liedern oder anderen Performances – wichtig sei, dass an diesem Datum des 3. Juni ein unüberhörbares Zeichen gesetzt werde.

Dafür startet heute eine weltweite Kickstarter-Kampagne, über die diese Aktion finanziert werden soll. Die Sinfoniker erhoffen sich davon – sowie von einer breit angelegten Pressearbeit – derart viel Aufmerksamkeit, dass nicht nur das Geld zusammenkommt, von gut 15 000 Euro ist die Rede, sondern dass damit so viele Menschen wie nur möglich erreicht werden. „Warum sollen nicht auch Interessierte aus Los Angeles und Mexico City zu diesen Aktionen in die Grenzregion reisen?“, fragt Markus Rindt und wagt einen vorsichtigen Blick nach vorn: „ Wer weiß, vielleicht wird sogar eine Bewegung daraus. Wir bereiten das alles auf unserer Homepage sowie per Twitter und Facebook vor.“ Spender erhalten Gegengaben mit assoziativen Namen wie „Brecheisen“, „Abrissbirne“ oder „Bulldozer“.

Wie akut dieses Konzertprojekt tatsächlich ist, erläutert der Intendant mit folgendem Beispiel: „Wir wollen mit zwei Kinderchören zu arbeiten, die auf beiden Seiten der Grenze stehen. Es gibt dort einen sogenannten Freundschaftspark – bei diesem Namen stellt man sich vor, dass Menschen sich wirklich begegnen.“ Früher sei dies noch möglich gewesen, da habe es lediglich einen kleinen Stacheldrahtzaun gegeben. Aber dann sei die Grenzbefestigung zwischen Tijuana und San Diego immer stärker ausgebaut worden. „Heute steht dort ein riesiges Maschendrahtgitter“, empört sich der Dresdner Künstler, „da kann nicht mal mehr die Hände durchstecken, nur noch die Finger – die Menschen der getrennten Familien berühren sich lediglich an den Fingerkuppen!“ Jeden Samstag sei „Besuchszeit“ in dieser nur 15 Meter breiten Zone zwischen den Staaten, da spielen sich stets bewegende, oft auch dramatische Szenen ab.

Zweimal im Jahr demonstriere die USA ihre „Großzügigkeit“, erzählt Markus Rindt, und öffne das Tor für genau 180 Sekunden. Eine unvorstellbare Demütigung: „Dafür muss man sich bewerben, insgesamt werden sechs Personen ausgewählt, die sich genau diese 180 Sekunden lang in die Arme nehmen können.“

Der Name Friendship Park sei nicht ironisch, sondern tatsächlich so gemeint. Mit wirklichen Begegnungen habe das aber nichts zu tun, so Rindt, denn dort herrsche fast eine größere Isolation als im Gefängnis. „Und trotzdem soll es nur ein sein Vorgeschmack auf das, was da noch kommen soll!“

Wenn an solch einem Ort ein Orchester aus Deutschland auftritt, dessen Mitglieder überwiegend mit dem Hintergrund der deutsch-deutschen Teilung aufgewachsen sind, ist das ein Novum. Dass sie nun mexikanische und US-Musiker mit im Boot haben, dürfte ein Fanal werden. Denn: „Auch die Barrieren, die Ungarn errichtet, die Grenze zwischen der Türkei und Syrien, die Sperren in Marokko – all das verurteilen wir absolut!“ Die Dresdner Sinfoniker, deren musikalische Projekte seit Jahren mit gesellschaftspolitischen Ambitionen verbunden sind, wollen darauf aufmerksam machen, wie sehr die Menschen leiden, insbesondere jene, die vor Krieg und Elend fliehen mussten. „Sie sind aber schon nicht mehr so präsent in den Medien, dass es die breite Masse erreicht“, konstatiert Markus Rindt. „Allwöchentlich ertrinken zahllose Menschen im Mittelmeer – die Dunkelziffer ist unbekannt –, aber Europa schottet sich immer mehr ab, hat Angst vor dem Anderen.“ Angesichts dieser Tatsachen sei es an der Zeit, an den Satz von Ronald Reagan zu erinnern: „Mister Gorbatschow, tear down this wall!“ Die Dresdner Sinfoniker haben ihn zum Titel für ihr grenzüberschreitendes Vorhaben gemacht.

www.tear-down-this-wall.org

Von Michael Ernst


Tear Down This Wall: Concerti

Concerti

Weil niemand Grenzen braucht

10. April 2017

Die Dresdner Sinfoniker planen gemeinsam mit mexikanischen und US-amerikanischen Musikern am 3. Juni 2017 ein grenzübergreifendes Konzert an der Mauer zwischen den USA und Mexiko

Ein Statement gegen Abgrenzung und Ausgrenzung – das ist das erklärte Ziel der Dresdner Sinfoniker. Mit der Aktion „Tear Down This Wall“ rufen die Musiker Menschen weltweit dazu auf, ein Signal gegen Fanatismus und Nationalismus zu setzen und zeitgleich weitere Konzerte, Kunstaktionen oder Performances an der mexikanisch-amerikanischen Mauer zu initiieren. Am 3. Juni soll deshalb entlang der gesamten 3.200 km langen Grenze ein monumentales Happening stattfinden. Der Beitrag der Dresdner wird dazu ein grenzübergreifendes Konzert sein, das gemeinsam mit mexikanischen und US-amerikanischen Musikern im Friendship Park stattfinden soll.

Seit Jahren engagieren sich die Dresdner Sinfoniker mit ihren musikalischen Programmen gesellschaftspolitisch und setzen sich entsprechend für Weltoffenheit und Vielfalt ein. So etwa auch 2016 mit dem deutsch-türkisch-armenischen Konzertprojekt „aghet – ağıt“, das an den Genozid an den Armeniern erinnerte und weltweit für Schlagzeilen sorgte.

Das aktuelle Projekt „Tear Down This Wall“ kann auf dem Crowdfunding-Portal www.kickstarter.com („Dresdner Sinfoniker“) unterstützt werden. Neben diversen kleinen Aufmerksamkeiten verleihen die Dresdner Sinfoniker ihren Förderern sinnhafte Zertifikate wie Kneifzangen, Brecheisen, Vorschlaghammer, Abrissbirnen oder Bulldozer. Begleitet wird die Aktion von dem Appell, die eigene Performance am 3. Juni an der Mauer unter dem Hashtag #teardownthiswall zu twittern.


Tear Down This Wall: DW Artikel

Deutsche Welle

Tearing down Trump’s wall before it’s built – with music

6. April 2017

On June 3, the Dresden Symphony Orchestra will perform on the US-Mexican border, joined by musicians from both countries. Orchestra director Markus Rindt tells DW why he even sees the potential for something much bigger.

„Tear Down This Wall!“ is the name of an artistic project with which the Dresden Symphony takes a stand against walls – both real ones and the kind in people’s minds. The crowdfunding-financed concert could possibly give start to a chain of events along the full length of the border between the US and Mexico, hopes its director.

Deutsche Welle: How was the idea born to stage a concert on June 3 in Friendship Park, on the border between San Diego, California and Tijuana, Mexico?

Markus Rindt: We were invited to tour Mexico. Then I kept reading about plans for Trump’s wall. Nine meters (30 feet) high, it’s an abomination in our day and age. So we thought: as long as we’re in Mexico, why not to take a stand – and at the same time, draw attention to the miseries of refugees in the Mediterranean Sea and along the many borders of this world, also in Europe?

What does the border look like in Friendship Park?

The fortification is very high there, and the holes in the grated fence are just big enough to poke your fingers through. But we are also calling on other people all along the 3,200-kilometer (2000-mile) border to join in. We want peaceful protest, original artistic actions, volleyball games over the wall – at least at those locations where it’s not too high -, music, dance and performance of every kind. We want to make a statement that walls are not the solution to this world’s problems. The title „Tear Down This Wall“ is a quote from the famous speech Ronald Reagan gave at the Berlin Wall nearly exactly 30 years before, on June 12, 1986.

The concert itself is sponsored by crowdfunding, but the much wider activities will depend on whether the American media picks up the story. What are your expectations for this?

The people at the internet platform we’re working with were enthused, and a number of artists on the American side think it’s fabulous. We’ve built a good network already. If the media in the US pick this up – and we don’t yet know whether they will – there’s a good chance that a lot of people will join us. The protest has to be as strong as it can possibly be on that one day for the message to get across. There must be a lot of artists in smaller border towns who haven’t had the confidence to do anything yet about these monstrous plans. Reaching all these people will be a big challenge, but we’re optimistic. If someone wants to take part, they can film what they’re doing and post it using the hashtag #TearDownThisWall. Then it’ll be found and published.

Have you had personal experiences with walls and fortifications?

I grew up in what was then East Germany, had a good education and a position in an orchestra, but felt confined – so I decided to leave the country. That was in October 1989, during days of turbulence and transition. I fled via the German embassy in Prague and was one of those people in the trains that received a warm welcome when we arrived in the West. They gave us a wonderful reception, and I’ll never forget it. And back in East Germany, people were demonstrating peacefully on behalf of freedom day after day. These are the people who brought about the Wall’s collapse. This is probably unique in world history. Because those protests were successful, we thought: why shouldn’t we give it another try – and at the same time, draw attention to the misery of refugees in Europe? Almost nobody has that on his agenda anymore. We want to draw attention to what is happening in Hungary – or in Turkey on the border to Syria.

We often see concerts with musicians who come from different countries, and the thing is marketed as an example of international understanding. Sometimes the connection is a bit nebulous. But you go further. Your activities are concrete and unambiguous. Why?

Because we’ve seen that cultural activities can have an effect, be it our „Concert for Palestine“ on the West Bank in 2013 or the Maya Project with artists from Guatemala and Mexico in 2012. But the biggest coup was „Aghet“ in 2015. A century after the genocide of Armenians during the Ottoman Empire, we launched a reconciliation project, with our musicians joined by ones from Armenia and Turkey. After Turkey launched a formal protest, the project was suddenly noticed everywhere. I had the impression that we prodded the issue partway onto the public agenda, one that before that had fallen into obscurity.

„Tear Down This Wall“ stands on an internet platform. How does that actually work?

Kickstarter is a crowdfunding platform run in the US, but it also has a Mexican division. People can make a contribution to our concert there for as little as 10 euros ($10.67). For each contribution, they get back something in return, like a concert recording. If we can collect 15,000 euros ($16,000), the concert can go on. Should more money come in, maybe we can do a documentary film or hire more musicians. People just have to go to kickstarter.com, type in „Dresdner Sinfoniker“ and the project is described there.

You’ve probably already spent a lot of time filling out forms. Were you given a friendly reception by the authorities?

Yes, there’s been a lot of bureaucracy, and you have to make a written declaration of precisely what will take place. We’re still in the application process and don’t know all the details yet. What happens for example if 2,000 people show up rather than 100? Actually, I don’t see many problems on the Mexican side…

That of course leads to an obvious question!

It will be interesting to see whether the permits will be granted by American authorities. If our American colleagues are not allowed to participate…

That news would really catch attention! Not that I’d wish for that …

Anyway, this is not primarily a political event but a border-transcending concert, an artistic project and a gigantic happening. If US- American authorities didn’t give permission for musicians to perform in our concert in Friendship Park, we’d really have to pose difficult questions about the state of artistic freedom in America.


Tear Down This Wall: SäZ Artikel

Sächsische Zeitung

Musikalische Mauerspechte – Geigensolo durchs Gitter

6. April 2017

Die Dresdner Sinfoniker planen ein spektakuläres Konzert auf beiden Seiten des Grenzzauns zwischen den USA und Mexiko.

Im vergangenen Jahr legten sie sich mit der türkischen Regierung an, die das Konzertprojekt „Aghet“ der Dresdner Sinfoniker über den Genozid an den Armeniern prompt als Provokation interpretierte und gegen dessen Finanzierung protestierte. Das für 13. November in Istanbul geplante Gastspiel im Generalkonsulat wurde schließlich vom Auswärtigen Amt abgeblasen. Egal, am 3. Juni 2017 setzen die Musiker eins drauf und nehmen sich US-Präsident Donald Trump zur Brust – exakt am Rand von dessen eigenem Land.

Unter dem Motto „Tear down this wall“ wollen die Sinfoniker samt Gastinstrumentalisten und einer guatemaltekischen Sängerin am Vormittag des 3. Juni in Tijuana, also auf mexikanischer Seite des Grenzzauns, populäre Songs und Eigenkompositionen spielen, während auf US-Seite diverse Kollegen einstimmen. Nur wenige Schritte entfernt, doch durch das Drahtgeflecht des Zauns kaum zu sehen. Sinfoniker-Chef Markus Rindt: „Wir setzen damit ein Zeichen gegen Abgrenzung, Fanatismus und Nationalismus, gleichzeitig initiieren wir weitere Konzerte, Kunstaktionen oder Performances an dieser Mauer.“ Am besten über die gesamte Zaunlänge von 3 200 Kilometern. Was genau mögliche Mitstreiter tun, sei ihm herzlich egal. „Es spielt keine Rolle, ob jemand einen Kopfstand macht oder ein Orchester dirigiert – Hauptsache ist, dass viele Haltung zeigen.“ Etliche Musiker, vor allem aus den USA, hätten schon begeistert ihre Teilnahme zugesagt, täglich würden es mehr. Gut möglich, dass auch ein paar Prominente mitmischen. „Roger Waters von Pink Floyd habe ich direkt angefragt“, so Rindt. „Bisher kam aber noch keine Antwort.“

Die geschätzten Kosten von 15 000 Euro will er weltweit über das Crowdfunding-Portal Kickstarter zusammenbekommen. „Spenden die Leute mehr als wir brauchen, weiten wir das Projekt auch aus.“ Übers Internet wird der Sinfoniker-Auftritt live nach Europa übertragen, eine Filmdokumentation inklusive Videos von allen sonstigen Zaun-Aktionen ist zudem geplant. Die Idee für diese Aktion kam Rindt vor ein paar Wochen, als er die Junitermine der offiziellen Sinfoniker-Mexikoreise festmachte, zugleich aber von den Wir-bauen- eine-schöne-Mauer-Reden Trumps entrüstet war. „Einem Ex-DDR-Bürger geht bei solchen Sprüchen doch naturgemäß der Hut hoch.“ Fest steht schon jetzt: Selbst für die Event-erfahrenen Dresdner Sinfoniker wird diese Nummer ihre bisher größte.


Tear Down This Wall: FAZ Artikel

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Musikalische Mauerspechte

7. April 2017

Die Dresdner Sinfoniker planen ein grenzübergreifendes Konzert zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten Der Bibel zufolge sollen die Trompeten von Jericho ganze Mauern zum Einsturz gebracht haben. Einen ähnlich durchschlagenden Erfolg malen sich die Dresdner Sinfoniker nicht aus, vielmehr wollen sie mit Musik ein hör- und sichtbares Signal gegen Abgrenzung, Fanatismus und Nationalismus setzen. „Es liegt doch auf der Hand, dass Musik Grenzen überschreiten und Brücken bauen kann“, sagt Markus Rindt, Intendant und Mitbegründer des Orchesters. Er war es auch, dem just im Januar dieses Jahres, als Donald Trump ins Weiße Haus einzog und seine Mauerpläne zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten abermals propagierte, die Idee kam, dagegen etwas zu unternehmen. Und so wird, wenn alles gut geht, am 3. Juni dieses Jahres die amerikanisch-mexikanische Grenze Ort eines gigantischen künstlerisch-kreativen Happenings sein, und zwar auf möglichst vielen der insgesamt 3 200 Kilometer.

Haupt-Akt soll ein Konzert der Dresdner Sinfoniker im Friendship-Park sein, der unmittelbar am Pazifik zwischen dem kalifornischen San Diego und dem mexikanischen Tijuana liegt. „Eine Hälfte des Orchesters wird auf mexikanischer, die andere Hälfte auf amerikanischer Seite spielen, und mittendurch läuft der Grenzzaun“, erläutert Rindt den Plan. Die Grenze, die an dieser Stelle zur Zeit noch aus einem dicht gewobenen Drahtzaun besteht, soll so für anderthalb Stunden wenigstens musikalisch mit eigenen Kompositionen, aber auch Neuinterpretationen populärer Songs etwa von Chicago, Santana und Frank Zappa überwunden werden. Derzeit ist Rindt mit etwa 30 Musikern aus beiden Ländern am Start, aber es können noch deutlich mehr werden; so sind zum Beispiel Chöre dies- und jenseits der Grenze geplant. Wie umfangreich die Aktion werden wird, hängt auch vom Budget ab, für das die Sinfoniker erstmals neue Wege beschreiten: Seit Donnerstag werben sie im Internet auf der Crowdfunding-Plattform „Kickstarter“ um Unterstützer, die mit ihren Spenden auch Zertifikate mit Namen wie „Kneifzange“ für zehn Euro bis hin zu „Bulldozer“ für 500 Euro erwerben können.

„Tear down this wall“ lautet nicht zufällig das Motto der Kampagne, denn es war der frühere Präsident Ronald Reagan, der vor genau 30 Jahren, im Juni 1987, mit diesen Worten in Berlin den sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow aufforderte, die Berliner Mauer niederzureißen. Mit seinem Protest bezieht sich das Orchester jedoch nicht nur auf das geplante Bollwerk zu Mexiko. „Wir wenden uns gegen jegliche Abschottung, ob in Europa, Australien oder Indien, das eine Mauer um Bangladesh errichten will“, sagt Rindt. An vielen Orten der Welt versuchten Regierungen gerade, zu mauern. Das könne nicht der richtige Weg sein, sagt der Musiker, der deshalb am 3. Juni viele Menschen entlang der amerikanisch-mexikanischen Grenze zum Mitmachen bewegen will. „Für einen Tag lang soll die Grenze auf der gesamten Länge bespielt werden.“ Ob Musik, Tanz und Malerei an der Mauer oder ein Volleyball-Match darüber – der Fantasie seien schon mal keine Grenzen gesetzt, nur sollten die Akteure Fotos oder Videos ihrer Aktionen unter dem Stichwort #teardownthiswall mit aller Welt teilen.

Die Dresdner Sinfoniker verknüpfen seit ihrer Gründung vor 20 Jahren immer wieder Musik mit gesellschaftspolitischen Themen. Erst im letzten Jahr verursachten sie mit ihrem Konzertprojekt „Aghet“, das den türkischen Völkermord an den Armeniern thematisiert, einen Eklat mit der Türkei, die daraufhin das EU-Kulturförderprogramm einseitig aufkündigte; auch im Westjordanland spielten sie bereits mit palästinensischen und israelischen Musikern. Das Anti-Mauer-Projekt wiederum ist Rindt auch ein ganz persönliches Anliegen: 1989 floh er als junger Musiker über die Prager Botschaft in den Westen. Der jubelnde Empfang in Hof, die herzliche Aufnahme und Hilfe seien ihm in Erinnerung geblieben. „Ich bin bis heute dankbar dafür und dass es möglich war, rauszukommen aus einem Land, in dem ich keine Chance mehr sah“, sagt er.

Auch deshalb sei ihm unverständlich, dass die Botschaften von EU-Ländern in Nordafrika geschlossen seien für Asylsuchende, denen so oft nur der gefährliche Weg über das Mittelmeer bleibe. Auch, dass es in den Vereinigten Staaten und Mexiko nur kaum wahrnehmbaren Widerstand gegen Trumps Mauerpläne gebe, verwundere ihn, sagt Rindt. „Ich sehe natürlich die Probleme, aber ich finde, sie sind besser zu lösen als mit Mauern.“

Für ihre musikalische Mauerspechtelei planen die Sinfoniker mit 15 000 Euro, mit jedem Cent mehr werde das Projekt größer, sagt Markus Rindt, vorausgesetzt, die Amerikaner genehmigten es überhaupt. Ein „Nein“ jedoch kann und will sich der 50-Jährige gar nicht vorstellen. „Wenn uns selbst das verwehrt würde, wo wäre denn dann das freie Amerika geblieben?“


Symphony for Palestine: DNN Artikel 3

Dresdner Neueste Nachrichten

„Was zählt, ist das Beispiel“

30. Mai 2013

Wer als Journalist mit einem Orchester auf Reisen war, weiß um die mitunter kapriziösen Eigenarten von Musikern. Anders ist da die Erfahrung, mit den Dresdner Sinfonikern unterwegs zu sein. Ein internationaler Zusammenschluss von Musikern, die verschiedenen Orchestern oder Kammermusikgruppen angehören, auch freiberuflich arbeiten sowie unterrichten. Die quasi handverlesen zusammengeführt worden sind und sich in unterschiedlichen, gemeinsamen Projekten auf eigenwillige Weise sowie mit hohem Qualitätsanspruch speziell der zeitgenössischen Musik widmen. Vorwiegend als ein Brückenschlag zwischen Kulturen und Künstlern unterschiedlicher Länder, immer auf an Hindernissen reichen und schwer begehbaren Wegen. Intendant Markus Rindt – er hatte 1997 gemeinsam mit Sven Helbig die Dresdner Sinfoniker ins Leben gerufen – ist schon selbst das beste Beispiel dafür, dass hier eine beseelte, engagiert und professionell arbeitende Schar Gleichgesinnter immer wieder zu neuen Unternehmungen aufbricht.

Auf den ersten Blick mag es scheinen, dass die Konzertreise der Dresdner Sinfoniker mit Auftritten in Ramallah, Ost-Jerusalem und Jenin möglicherweise das bislang abenteuerlichste Projekt sein könnte, das Markus Rindt angeschoben und in mehrjähriger Vorbereitungszeit gemeinsam mit dem Kulturmanager und Filmemacher Benjamin Deiß vorbereitet hat. Bei der Pressekonferenz in Ost-Jerusalem bezogen sich die Fragen deshalb auch ganz gezielt auf eventuelle politische Absichten, warum das Werk des in den USA lebenden iranischen Komponisten und Musikers Kayhan Kalhor, das nun in West-Jordanland und in Ost-Jerusalem aufgeführt wird, speziell „Symphony for Palestine“ benannt ist und wie das Werk entstanden sei. Gefragt wurde ebenso, sowohl im offiziellen wie auch inoffiziellen Teil der Pressekonferenz, ob man sich vorstellen könne, diese Komposition in Tel Aviv oder anderen israelischen Städten aufzuführen. Und Markus Rindt ließ keinen Zweifel daran, dass das durchaus möglich sei, es habe sich aber trotz Anfragen noch nichts Entsprechendes ergeben.

Was die „Gefährdungen“ dieser Konzertreise betrifft, so wirken sie, auch mit dem an Konfrontationen medial geschulten Blick aus Europa, irgendwie real und unreal zugleich. Die Sinfoniker proben seit zwei Tagen unter Leitung des wunderbaren italienischen Dirigenten Andrea Molino gemeinsam mit palästinensischen und aserbaidschanischen Musikern im Al Hakawati Palestinian National Theater in Ost-Jerusalem. Ein eher schlichtes, dicht umbautes Theatergebäude, das im größeren Saal etwa 300 Besuchern Platz gibt und wo Orchesterauftritte offenbar die Ausnahme sind. Jerusalem wirkt in seiner Panorama-Ansicht wie ein uraltes Gemälde, friedlich ausgebreitet auf steinigem Untergrund, und im Innern, in der von Touristen überfluteten Altstadt, brodelt es wie in einem Kessel. Nur einige schwerbewaffnete israelische Patrouillen lassen auch noch im dichtesten Gedränge erahnen, welche Konflikte hier schwelen und dass es durchaus auch zu Konfrontationen kommen kann. Es ist schwer vorauszusagen, wer und wie viele Gäste nun das Konzert der Dresdner Sinfoniker am 1. Juni im Palästinensischen Nationaltheater besuchen werden. Doch der sympathische Theaterchef Mohammad Halayka äußert sich voller Optimismus, dass die Aufführung sicher gut besucht sein wird. Vielleicht können Neugierige auch von dem eher zurückhaltenden Plakat in der von Touristen übervollen Stadt dazu verlockt werden. Zumal das aus Kurdistan stammende Bildmotiv, wo sich ein junger Mann entspannt in der am wehrhaften Sicherheitszaun befestigten Hängematte sonnt, sie möglicherweise darauf aufmerksam gemacht hat. Deutlich kommt dabei die Botschaft herüber, dass das Projekt der Dresdner Sinfoniker nicht darauf zielt, aufgerissene Gräben weiter zu vertiefen oder mit jeweiligen Schuldzuweisungen aufzuwarten. Vielmehr wird ein Weg gesucht, Menschen ungeachtet ihrer Religionen und Kulturen zusammenzuführen. Dass das ein Traum ist, wissen die Musiker ebenso wie ihre Gastgeber, und es setzt Toleranz voraus wie auch Akzeptanz. Doch Musik vermag ja bekanntlich manches zu bewirken. Und: „Was zählt, ist das Beispiel“. So hatte es einst Ruth Berghaus auf den Punkt gebracht.

Übrigens bietet diese Reise für alle reichlich Gelegenheiten, um darüber nachzudenken, wie es speziell in dieser Region quasi seit Menschengedenken zu Konflikten, Demütigungen, Vertreibungen, gekommen ist. Dafür finden sich kundige Gesprächspartner, auch unter den anderen Hotelgästen. Wie zum Beispiel zwei vielfach nach Israel reisende Lehrer aus Deutschland, die sich über Jahre auch für den Schüleraustausch eingesetzt haben. Sie können mit Fakten, Fakten, Fakten aufwarten. Und dümmer wird man auch nicht davon. Dann eher schon nachdenklich und wissender. Solche Defizite spürt man auch, wenn sich nach den anstrengenden Orchesterproben am späten Abend die Unermüdlichen in einem abgelegenen „Internet“-Winkel des Hotels zusammenfinden, um „auf dem Laufenden“ zu bleiben und mit ihren Familien zu kommunizieren. Offenbar haben die anderen zu Hause doch einige Ängste, und ein Musiker erzählte, er habe alle Fragen zu Gefahren ganz ausführlich beantwortet. Und das klang reichlich witzig. Am heutigen Donnerstag geht es nun zum Konzert nach Ramallah, und darauf sind alle sehr gespannt, auch, was die Reaktionen des Publikums betrifft. Der Auftrittsort bietet bis zu 800 Besucher Platz…


Symphony for Palestine: Al Arabiya Artikel

Al Arabiya

‚Symphony for Palestine‘ gets first West Bank airing

31. Mai 2013

A symphony dedicated to two Palestinians killed in the West Bank has received its first performance in the Israeli-occupied territory after producers overcame obstacles that had impeded one for the past three years. „Symphony for Palestine“ by Iranian composer Kayhan Kalhor is dedicated to an Israeli-Palestinian theatre director gunned down by a Palestinian militant in 2011 and a Palestinian 12-year- old shot dead in 2005 by Israeli soldiers who mistook his water pistol for a lethal weapon. Logistics and political factors had prevented „Symphony for Palestine“ from going being taken to the West Bank since its launch three years ago, co-producers Markus Rindt and Benjamin Deiss said. „There were many (Palestinian) musicians we just couldn‘t work with“ due to restrictions of movement in place under the Israeli army, Deiss explained. All the Palestinian musicians on the project had to be ones based in annexed Arab east Jerusalem, with Israeli-issued ID cards that allow them freedom of movement, he said. And Iranian composer Kalhor was unable to attend because of the hostile relations between Israel and Iran. „He was afraid he wouldn‘t be able to return to his homeland after going through Israel,“ Rindt said. „We only got visas for the Azerbaijanis on Friday last week,“ he added.

The symphony fuses eastern and western melodies and saw traditional Arabian lutes or ouds and Azerbaijani bowed kamanchehs and plucked qanuns backed by the German city of Dresden‘s symphony orchestra, the Dresdner Sinfoniker. The concert, which features almost 30 musicians, will be also performed in east Jerusalem and in northern West Bank city of Jenin where slain producer Juliano Mer Khamis‘s Freedom Theatre was based. Rindt said he hoped the families of both Mer Khamis and slain teen Ahmed Khatib whose parents donated his organs to five Israeli children could attend the Jenin perfomance. „That would be very special,“ he said. The Palestinians on the project hoped the experience of travelling to Ramallah and Jenin would help their European fellow musicians understand the political situation better. „It took us a long time to pass through the checkpoint to get here from Jerusalem,“ said oud (Arabian lute) player Emil Muin Bishara, originally from Nazareth. „This experience means the German musicians can see the Palestinians‘ situation first-hand. They can sympathise with it but can‘t fully understand it until they come here,“ he said. Palestinian deputy information minister Mahmud Khalifa, who joined the sell-out crowd at the Ramallah Cultural Palace on Thursday, said the performance „brought people together.“ „These concerts are important because they project a better image of Palestinians to the world, showing that it‘s not just war and intifada here.“


Symphony for Palestine: New York Times Artikel

New York Times

German Orchestra to Bring ‘Symphony for Palestine’ to West Bank

8. Mai 2013

A few years in the making, a Middle East tour of a work called “Symphony for Palestine” will come to Ramallah, East Jerusalem and Jenin from May 30 through June 2, a German orchestra announced this week. The symphony and the tour are a collaboration between the Dresdner Sinfoniker with Palestinian and Azerbaijani musicians. The orchestra, performing with an international group of musicians and led by the Italian conductor Andrea Molino, will perform the symphony by the Iranian composer Kayhan Kalhor in concerts in each city. The symphony is dedicated to two people whose deaths drew international headlines, according to a statement from the Dresdner Sinfoniker. They are Juliano Mer Khamis, the Israeli-Palestinian actor and political activist who was the director of Freedom Theater, founded in the West Bank city of Jenin. He was killed in April 2011 by masked gunmen presumed by police to be Palestinian militants. Also being honored is Ahmed al-Khatib, a 12-year-old Palestinian from Jenin who was killed by an Israeli soldier in 2005 when the boy’s water pistol was mistaken for a real gun. The child’s parents donated his organs to several Israeli children.

Given the intensity of the Arab-Israeli conflict, Mirko Nowak, the press coordinator of the Dresdner Sinfoniker, said he nevertheless expected no problems entering Israel to perform the symphony. “We are in contact with the Israeli government,” Mr. Nowak said in a telephone interview on Wednesday. “We will enter from Israel, not Jordan.” The Dresdner Sinfoniker has been involved with contemporary Middle Eastern culture for several years. The initial “Symphony for Palestine” tour to the region was scheduled in summer of 2011 but was canceled at the last minute because of the murder of Mr. Mer-Khamis. Instead, the symphony had its premiere in Dresden in the summer of 2011, in collaboration with Palestinian, Iranian and Egyptian musicians, as well as Mr. Kalhor, the composer. The “Symphony for Palestine” collaboration joins other efforts to build bridges through music. Georg Solti’s World Orchestra for Peace and Daniel Barenboim’s West-Eastern Divan Orchestra, both bring together players from different cultures and political persuasions.


Symphony for Palestine: Haaretz Artikel

Haaretz

A German duo‘s requiem for Palestine

30. Mai 2013

Two German musicians are presenting a symphony in East Jerusalem and the West Bank dedicated to their murdered Palestinian partner and his city, Jenin, as well as a boy who was killed by the IDF; they have found little room for collaboration with Israel. German film producer Benjamin Deiss was visiting Jenin and working in collaboration with Juliano Mer-Khamis when the latter, a celebrated Israeli-Palestinian actor and director, was murdered in April 2011. Leaflets were soon dropped around town suggesting Mer-Khamis had brought in corrupting Western influences. Deiss says his hosts in Jenin recommended he and all the other foreigners in town leave – they could not guarantee their safety.

In the more than two years that have passed, Deiss and Markus Rindt, a founder of the Dresdner Sinfoniker, a chamber orchestra based in Dresden, Germany, have continued to work towards realizing a dream that was already in the works when Mer-Khams died: to perform a “Symphony for Palestine.” Or, at least that is the name they finally settled on, after finding that realities on the ground limited what they could say and whom they could invite. They played with other titles, among them “Symphony for Peace.” But the very word peace seems to elicit mostly skepticism and scowls these days, especially with the so-called Oslo process heading toward its 20th birthday with, in the opinion of most Palestinians, very little to show for itself. “When we were looking for partners, people in Palestine said peace is a good thing, but we’ve been talking about peace for decades, and nothing has come of it, so we’re sort of tired of this word,” explained Deiss at a press conference earlier this week at the Al-Hakawati Theatre in East Jerusalem. The symphony will have its largest of the three free performances at the Ramallah Cultural Palace Thursday night at 7:30 P.M., followed by a performance at Al-Hakawati on Saturday and a finale in Jenin on Sunday. The project is dedicated to Jenin, to Mer-Khamis’ memory and to 11-year-old Ahmed Khatib, who was shot dead by an Israeli soldier in 2005, who mistook his toy gun for a real one. His parent donated his organs – to both Israelis and Palestinians. But is “Symphony for Palestine” synonymous with solidarity for Palestine? Many of the people involved with the project – including the funder, Kulturstiftung des Bundes, or the „German Federal Cultural Foundation“ – say they would have loved for it to be a series of concerts bringing together the visiting symphony with both Israeli and Palestinian musicians and for it to play inside Israel proper as well. That, however, was not in the political cards, they say. Projects that sound like normalization do not find a wide audience. Friederike Tappe Hornbostel of Kulturstiftung des Bundes said in the future, she hopes an Israeli-Palestinian collaboration will be possible. “I would have preferred to also do the concerts with Israel, and we do a lot of projects in Israel as well. But at the moment, Palestinians do not want normalization.”

Still, they say, their goal is a celebration of music as a means of communication, not as a political tool. “Everybody will interpret something from this,” says Deiss, 31, who wears a long, impressively full brown beard that, in different clothing, would allow him to pass for a resident of one of the settlements not far from one of the West Bank cities he’ll be visiting. “Most of our musicians only know this conflict from their television screens. I don’t see myself as a representative of the German state or as a solidarity project. “But we are dedicating the whole project to the citizens of Jenin and to the idea of opening a cultural institution where there isn’t one, where people can barely travel at all. We hope that by going there we can inspire people to use culture as a way to communicate.” The key piece of work they will perform is “The Silent City,” written by Iranian composer and Kamancheh virtuoso Kayhan Kalhor. The group had hoped to bring Kalhor here but his advisors said it might make it difficult for him to return to Iran. In addition to the 20 musicians coming from Dresden, the performance will incorporate three Palestinian musicians and two from Azerbaijan. “Some of our musicians were a little bit nervous and concerned, but now that they’re all here, I think the feeling is very positive,” said Rindt. The key image on the posters advertising the event shows a man in a hammock seemingly hanging out on the separation barrier – an amusing image that the team says their Palestinian partners loved. Lest you try to figure out where in the West Bank such a brilliant image was created, it was shot in Turkish Kurdistan, in another land of unresolved issues.