Himmel über Prohlis
Am 12. September begegneten die Dresdner Sinfoniker auf ihre Weise den Herausforderungen der Corona-Pandemie mit einem bislang beispiellosen Konzert: Zahlreiche Alphörner und Blechblasinstrumente spielten von den höchsten Dächern Dresdens und verwandelten den Stadtteil Prohlis in ein fiktives Alpenpanorama. Der Komponist Markus Lehmann-Horn hatte eigens hierfür ein neues Werk geschrieben, das, wie die weiteren Stücke des Abends, die engen Grenzen des klassischen Konzertsaals sprengte.
Das Setting war spektakulär: Sechzehn Alphörner, neun Trompeten, vier Tuben und vier Dà Gǔ-Trommeln füllten ein ganzes Wohnquartier mit Klang. In fast 50 Metern Höhe, auf den Dächern von vier 17-geschossigen Gebäuden, waren die Alphornist*innen in Quartetten postiert. Auf weiteren Hochhausdächern lieferten Trompeten und Tuben weitere Klangfarben und bereicherten die spieltechnischen Möglichkeiten des Ensembles. Als Klangsockel fungierten vier chinesische Dà Gǔ-Trommeln plus Schlagwerk – aufgestellt auf dem Parkdeck des PROHLISZENTRUM. Die Musik des Konzerts nutzte die räumliche Distanz, immerhin mehrere hundert Meter zwischen den Spieler*innen; das Grundmotiv war die Verständigung der Instrumentengruppen.
Bereits am Vormittag spielten die 33 Musiker*innen in kleineren Gruppen in den Innenhöfen des Wohnviertels und ermöglichten so den Prohliser*innen mit ihnen und ihren außergewöhnlichen Instrumenten in Berührung zu kommen.
Eine Produktion der Dresdner Sinfoniker in Kooperation mit „So geht sächsisch“ und dem Societaetstheater Dresden. Gefördert durch die Landeshauptstadt Dresden – Amt für Kultur und Denkmalschutz, die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, die Vonovia SE, das Stadtbezirksamt Prohlis und die Stiftung Kunst und Musik für Dresden. Mit freundlicher Unterstützung von Zuhause in Prohlis, Greve-Studio Berlin, Neumann & Müller Veranstaltungstechnik und dem Sachsen Fernsehen. Die Dresdner Sinfoniker werden gefördert von der Landeshauptstadt Dresden (Amt für Kultur und Denkmalschutz) und durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Insofern werden sie durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes mitfinanziert.
© Fotos: David Sünderhauf, Therese Menzel und Ben Deiß
Termine
12. September 2020 | 11 Uhr | Dresden
Innenhöfe der Gebäude um das PROHLISZENTRUM
Kammerkonzerte & Begegnung mit den Musikern
Übersichtskarte der Konzerte
Eintritt frei
12. September 2020 | 17 Uhr | Dresden
Alphorn-Konzert auf den Dächern von Prohlis
In den Straßen rund um das PROHLISZENTRUM kostenlos zu erleben
Begrenzte Bestuhlung auf dem Parkdeck des PROHLISZENTRUM
Jakob-Winter-Platz 13 | Dresden
Programm
John Williams (*1932)
Olympische Fanfare
für 16 Hörner, 9 Trompeten, 4 Tubas und Dà Gû-Quartett
Arrangement: Wieland Reissmann
Giovanni Gabrieli (1557-1612)
Canzon duodecimi toni
Sonata XX a 22
Canzon septimi toni no. 2
für 16 Hörner, 9 Trompeten und 4 Tubas
Arrangement: Wieland Reissmann
Minxiong Li (1932 – 2009)
龙腾虎跃 – Long Teng Hu Yue
für Dà Gû-Quartett
Markus Lehmann-Horn (*1977)
Himmel über… (Uraufführung)
für 16 Alphörner, 9 Trompeten, 4 Tubas und Dà Gû-Quartett
Beteiligte Künstler*innen
Alphörner
Jörg Brückner
Harald Heim
Alexander Pansa
Ingolf Liebold
Alan Korck
Andreas Roth
Daniel Dubrovsky
Rainer Bartesch
Klaus Seyfarth
Juliane Baucke
Anna Katharina Schumann
Andreas Nickel
Stephan Katte
Ralf Ludwig
Jens Pribbernow
Miklós Takácz
Trompeten
Lukas Beno
Friederike Huy
Jörg Baudach
Csaba Kelemen
Markus Finkler
Clemens Stahmer-Ilgner
Jens Bracher
Julie Bonde
Bosco Pohontsch
Tubas
Jörg Wachsmuth
Tom Götze
Jack Adler McKean
Werner Götze
Dà Gû-Trommeln
und Perkussion
Haoyu Zhang
Lin Chen
Yu Xia
Yang-Hung Huang
Tubas
Jörg Wachsmuth
Tom Götze
Jack Adler McKean
Werner Götze